Am Himmel über uns gibt es nicht nur viele astronomische Objekte unterschiedlichster Art, sondern der Himmel ist auch reich an dynamischen Ereignissen.
Auch ohne Feldstecher und Fernrohr gibt es viel zu entdecken. Die folgenden Seiten geben einen kleinen aber detailreichen Überblick.
Das Sommerdreieck stellt eine Figur dar, die aus den Sternen Wega, Deneb und Altair besteht. Es sind die Hauptsterne der Sternbilder Leier, Schwan und Adler.
Das Goldene Tor entspricht dem Bereich zwischen den beiden offenen Sternhaufen Plejaden und Hyaden im Sternbild Stier. Die Ekliptik verläuft genau durch dieses Himmelstor.
Namensgebung mit Quiz
Die Sternbilder tragen alle einen Namen. Der internationale Fachausdruck ist dabei auf Latein. Beispiel:
Taurus Stier
Darüber hinaus besitzt jedes Sternbild auch eine Abkürzung, die unverwechselbar aus 3 Buchstaben besteht. So steht Tau für Taurus.
Die Sterne eines Sternbildes werden ihrer Helligkeit entsprechend nach dem griechischen Alphabet gekennzeichnet (Bayer-Bezeichnung). Nach dem Buchstaben folgt der lateinische Name des Sternbildes im Genitiv:
α Tauri Hauptstern des Stiers
Parallel zu Bayer wird die Flamsteed-Bezeichnungen verwandet. Hierbei werden die Sterne nummeriert.
Bei Bezeichnungen wie z.B. HD 93194 weist das vorangestellte HD auf den Henry-Draper-Katalog hin.
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Buchstaben in Klein und Groß:
α | Alpha | Α | ν | Ny | Ν | |
β | Beta | Β | ξ | Xi | Ξ | |
γ | Gamma | Γ | ο | Omikron | Ο | |
δ | Delta | Δ | π | Pi | Π | |
ε | Epsilon | Ε | ρ | Rho | Ρ | |
ζ | Zeta | Ζ | σ | Sigma | Σ | |
η | Eta | Η | τ | Tau | Τ | |
θ | Theta | Θ | υ | Ypsilon | Υ | |
ι | Iota | Ι | φ | Phi | Φ | |
κ | Kappa | Κ | χ | Chi | Χ | |
λ | Lambda | Λ | ψ | Psi | Ψ | |
μ | My | Μ | ω | Omega | Ω |
Helligkeit mag
Die scheinbare Helligkeit eines Gestirns wird als Magnitude bezeichnet. Sie wird mit mag abgekürzt.
Je kleiner die Zahl, umso heller das Gestirn. Der Sirius ist mit mag=−1,46 der hellste Stern am Himmel. Sterne mit einer Magnitude bis zu 6,5 sind mit bloßem Auge noch sichtbar.
Im Allgemeinen ist der erstgenannte Stern α eines Sternbildes der hellste Stern. Einige Sterne tragen einen Namen, wie z.B.:
α Tauri Aldebaran
Astronomische Objekte
Offene Sternhaufen sind eine perspektivische Ansammlung von einigen Sternen. Am bekanntesten sind die Sternhaufen im Sternbild Stier: Die Plejaden M45 und die Hyaden.
Kugelsternhaufen hingegen sind eine sehr kompakte Ansammlung von Sternen. Dabei sind all seine Sterne durch die Gravitation miteinander verbunden. Der hellste Kugelsternhaufen ist Omega Centauri. Er befindet sich am Süd-Sternenhimmel im Sternbild Zentaur. Der hellste am Nord-Sternenhimmel ist der Herkuleshaufen M13.
Ein Emissionsnebel ist eine Wolke mit einem interstellaren Gas, das Licht aussendet. Mit einer Helligkeit mag=3,5 ist der Orionnebel M42 am hellsten. Er befindet sich im Schwert des Sternbildes Orion.
Ein Absorptionsnebel hingegen ist eine Dunkelwolke, die das Licht schluckt. So ist der Pferdekopfnebel nur deshalb sichtbar, weil er sich vor dem Emissionsnebel IC 434 befindet. Beide Wolken befinden sich unterhalb des linken Gürtelsterns des Orions.
Eine Galaxie ist eine große Ansammlung von astronomischen Objekten. Dazu gehören:
Die Große Magellansche Wolke ist mit mag=0,9 am hellsten. Am Nordsternhimmel ist es die Andromedagalaxie M31, die mit mag=3,4 am hellsten leuchtet.
Kataloge mit Quiz
Markante astronomische Objekte wurden schon früh beobachtet. Der Astronom Charles Messier erfasste diese systematisch. 1771 veröffentlichte er seinen Katalog mit 45 Objekten. Später wurde dieser ergänzt, so dass der Messier-Katalog nun 110 Objekte umfasst.
Alle erfassten Objekte werden durchnummeriert und mit einem vorangestellten M gekennzeichnet. Ein paar der bekanntesten sind:
Ein weiteres Standardwerk ist der New General Catalogue (of Nebulae and Clusters of Stars). Er wurde 1888 von Johan Ludvig Emil Dreyer veröffentlicht. Der NGC umfasst 7840 Einträge. Die Nebel, Sternhaufen und Galaxien sind dabei nach der Rektaszension geordnet. Folgende Beispiele sind im Messier-Katalog nicht enthalten:
Vorläufer waren CN und GC: 1786 veröffentlichte William Herschel mit der Unterstützung seiner Schwester Caroline den CN (Catalogue of Nebulae and Clusters of Stars). 1864 veröffentlichte sein Sohn John Herschel den erweiterten Katalog General Catalogue GC.
Der NGC wurde 1895 und 1908 um zwei Index-Kataloge erweitert:
Veröffentlich | entdeckte Objekte | |
---|---|---|
IC I | 1895 | 1888 − 1895 |
IC II | 1908 | 1895 − 1908 |
Beide Index-Kataloge werden zum Index Catalogue IC zusammengefasst und umfassen ca. 5500 Objekte. Folgende Beispiele sind weder im Messier-Katalog noch im NGC nicht enthalten:
Es gibt zwei Typen an Sternhaufen: offene Sternhaufen und Kugelsternhaufen. Dementsprechend gibt es auch zwei Kalaloge:
Kataloge | Sternhaufen |
---|---|
OCL | Open Clusters List offene Sternhaufen |
GCL | Globular Clusters List Kugelsternhaufen |
Beispiele:
Beverly Lynds stellte in den 60ern den Lynds’ Catalogue of Bright Nebulae LBN zusammen, der alle mit dem bloßen Auge noch erkennbare Nebel enthält.
In Anlehung daran enthält der Lynds Dark Nebula LDN die Dunkelnebel.
Die Astronomen aus Lyon und Meudon veröffentlichten 1989 den Principal Galaxies Catalogue PGC mit 73.197 Objekten. Bis 2003 wurde der PGC auf 983.261 Galaxien erweitert, die heller sind mag=18.
Kataloge | Objekte | |
---|---|---|
M | Messier | alle |
NGC | New General Catalogue | alle |
IC | Index Catalogue | alle |
OCL GCL |
Open Clusters List Globular Clusters List |
offene Sternhaufen Kugelsternhaufen |
LBN LDN PN (= PK) |
Lynds’ Catalogue of Bright Nebulae Lynds Dark Nebula Catalogue of Galactic Planetary Nebulae (Perek-Kohoutek-Catalogue) |
Nebel Dunkelnebel planetare Nebel |
PGC | Principal Galaxies Catalogue |
Galaxien |
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Äquatoriales Koordinatensystem
Ein geografischer Punkt auf der Erde wird durch die Breite φ und Länge λ beschrieben. Für die Positionsangaben am Himmel gibt es ähnliche Koordinaten:
1h = 15°
Das beinhaltet: 1° = 4 Minuten.
Seefahrer orientierten sich seinerzeit auf Hoher See anhand der Gestirne. Die hellsten Sterne können schon während der bürgerlichen Dämmerung beobachtet werden. Daher wurden 80 Sterne für Seefahrer zusammengestellt.
Die Seefahrer verwenden anstatt der Rektaszension α den Sternwinkel β:
Rektaszension α und Sternwinkel β
Der Sternwinkel β wird entgegengesetzt der Rektaszension α rechnet. Nähere Erläuterungen dazu befinden sich auf der entsprechenden Seite für Seefahrer.
Wie kann man den sphärischen Himmel auf eine Ebene abbilden? Jede Projektion hat ihre Vor- und Nachteile.
Bei einer Mercator-Karte sind die Koordinaten kartesisch, also rechtwinklig.
Um den Himmelsäquator herum ist das eine gute Näherung.
Landkarten werden daher auch nur bis φ = ±70° gezeichnet.
Zu den Polen hin nimmt die Verzerrung jedoch stark zu.
Bei einer Deklination δ = +90° entspricht die ganze obere Kante der Karte
einem einzigen Punkt, dem Himmelsnordpol.
Die Mercator-Projektion sollte spätestens bei einer Deklination δ = ±70° enden. Nähert man sich zu sehr den Polen, springt mein Sternenhimmel automatisch um in die Polar-Darstellung.
Bilder
www.harald-blazy.de/
sterne/index.html