Der Hahnepot ist eine Konstruktion zur Lastenverteilung, mit der eine Zugkraft nahezu halbiert wird. Gleichzeitig wird die auf zwei Befestigungspunkte wirkende Zugkraft auf beide Punkte gleichmäßig verteilt.
Zur Anwendung kommt der Hahnepot, wenn man mit seinem Boot z. B. ein anderes abschleppt. An seinem eigenen Boot befestigt man achtern ein Stück Seil an zwei Fixpunkten. Das Schleppseil wird daran festgemacht, indem man einen freilaufenden Karabiner verwendet. Hat man eine Rolle zur Hand, ist die Kraftverteilung ohne reibungsfrei.
Der Hahnepot wird auch beim Ankern mit einem Katamaran genutzt. Somit wird das Schwojen gedämpft.
Optionen:
Hilfslinien:
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Schrift:
Fahrzeuge:
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Grafik: |
hahnepot.png
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Hintergrund | |
Öffnungswinkel: α =
Faktor: 0,5/cos(α/2) =
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Bei einem Öffnungswinkel α = 180° ist die Kraft auf einen Befestigungspunkt theoretisch betrachtet unendlich groß:
1/0 = ∞
Diesen stark anwachsenden Faktor bei sehr großen Öffnungswinkeln macht man sich an Bord auch zu Nutze:
Klemmt vorne am Bug die Rollfock, und ist die Bergeleine straff gespannt, so kann man diese anheben. Ein leichter Kraftaufwand erzeugt vorne in der Rolle eine starke Kraft. Aber Obacht: nicht dass man das Material beschädigt.
Die nach rechts zeigende Zugkraft wird durch beide nach links zeigende Teilkräfte kompensiert. In Summe sind alle drei Kräfte als Vektoren betrachtet Null.
Beide horizontalen Komponenten der Teilkräfte zusammen müssen gleichlang sein wie die Zugkraft.
Vergrößert man den Öffnungswinkel α, so werden die Teilkräfte auf die Befestigungspunkte zwangsläufig größer. Die Vektoren werden mathematisch betrachtet länger. Zur Anschauung werden die Vektoren auch dicker gezeichnet.
Teilkraft = ½ Zugkraft / cos(α/2)
Bei 120° sind die beiden Teilkräfte genauso groß wie die Zugkraft (Redundanz):
cos(60°) = ½
Bei mehr als 120° ist eine Teilkraft größer als die Zugkraft. Achtung: Auf die Befestigungspunkte wirkt nun eine stärkere Kraft. Die Verankerungen wie auch die Leine selber können reißen.
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hahnepot.html