Ist die Tiefe d des Wassers größer als die halbe Wellenlänge λ der Welle, so spricht man vom tiefen Wasser. Für die Geschwindigkeit v der Welle gilt in diesem Fall näherungsweise:
vtief(λ) ≈ √(g·λ/(2π)) ≈ 1,25 √λ
Je größer die Wellenlänge λ, desto größer die Geschwindigkeit vtief. Nach einem Sturm erreicht somit als erstes die langwellige Dünung die Küste (Dispersion).
Im flachen Wasser hingegen gilt näherungsweise:
vflach(d) ≈ √(g·d) ≈ 3,1 √d
Je geringer die Wassertiefe d, desto geringer die Geschwindigkeit vflach. Somit werden Wellen langsamer, wenn sie das Ufer bzw. eine Flachwasserstelle erreichen. Folglich kommt es zur Grundsee, d. h. die Wellen stauen sich, türmen sich auf und brechen. Grundsee ist typisch für Barren in einem Seegatt. Dies sind Flachwasserstellen in einer Strömungsrinne zwischen Inseln im Wattenmeer.
Klassische Grundsee
Niedrigwasser und Hochwasser sind Zustände zu einem bestimmten Zeitpunkt. Flut ist der zeitliche Prozess von Niedrigwasser zu Hochwasser, und nach der Ebbe haben wir wieder Niedrigwasser.
Den Zyklus aus Flut und anschließender Ebbe nennt man Tide. Die Zwölftel-Regel nähert sie an.
Folgende Bilderserie habe ich im ostfriesischen Wattenmeer nahe Norderney aufgenommen. Wir sind bereits trockengefallen und blicken vom Boot aus auf die GRG-Tonne. Mir fielen die brechenden Wellen auf dem linken Bild auf. Ein Warnsignal für jeden Sportbootfahrer.
Fotografiert habe ich mit meinem 300mm-Objektiv bei Offenblende. Durch die geringere Belichtungszeit habe ich die Verwacklungsgefahr minimiert. Als Konsequenz ist der Hintergrund verschwommen (Bokeh). Auch dies ist erwünscht, denn der Fokus liegt somit auf den sich brechenden Wellen.
Bekannteste Grundsee
www.harald-blazy.de/
wellen/geschwindigkeiten.html