Heutzutage gibt es verschiedene Kletterführer zur Sächsischen Schweiz. Auf die ganze Bandbreite wird hier nicht eingegangen.
Vielmehr wird der Fokus auf die lange Phase der Entwicklung der Kletterführer gelegt. Maßgeblichen Anteil daran haben folgende Autoren:
Oscar Schuster | 1873 - 1917 |
Hugo Kurze | 1864 - 1907 |
Rudolf Fehrmann | 1886 - 1948 |
Harry Dürichen | 1910 - 1987 |
Dietmar Heinicke | 1936 |
Die späteren Kletterführer wurden von ganzen Autorenteams erarbeitet. Zu Zeiten der DDR wurde der Ausdruck Autorenkollektiv verwandt.
Oscar Schuster / Hugo Kurze
Jahr #G |
Kletterführer | |
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1904 |
Felsklettern in der Sächsischen Schweiz
Lose Folge von Artikeln in
"Über Berg und Thal"
(Zeitschrift vom Gebirgsverein
für die Sächsisch-Böhmische Schweiz)
Beschreibung von Felsen mit
bekannten Wegen, teils auch mit Anstiegsskizzen und Topos.
Vorarbeiten zum Fehrmann 1908
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1905
100
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Die Kletterberge der Sächsischen Schweiz
Im Jahrbuch der Sektion Dresden des
österreichischen Touristenklubs (ÖTK)
Erste zusammenhängende Dar-
stellung und Beschreibung 31 Seiten |
Die ersten Schilderungen von Gipfeln und Wegen erfolgte in Zeitschriften und Jahresbüchern.
Kletterführer
Rudolf Fehrmann
Jahr #G/#W |
Kletterführer | |
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1908
200
400 |
Der Bergsteiger
in der Sächsischen Schweiz − Führer durch die Kletterfelsen des ESG −
Der erste Kletterführer
für die Sächsische Schweiz: Der Auftrag hierfür stammte von 1905. Verbale Beschreibungen
für die Schwierigkeiten. |
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1913 |
Nachtrag
63 neue Gipfel
Mit sächsischen Kletterregeln:
Fehrmann als "Übervater"
sächsischer Ethik und Moral |
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1923 |
Der Bergsteiger
im Sächsischen Felsengebirge − Führer durch die Kletterfelsen des ESG −
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1927
400
1.000 |
Nachtrag 1927
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Keine weiteren Veröffentlichungen | ||
1950 |
Nachtrag
zum Fehrmann 1927
Spitzname "Büchsenfibel"
Der "Winterstein" als Klettergipfel. |
Harry Dürichen / Dietmar Heinicke
Jahr #G/#W |
Kletterführer | |
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1953
600
3.000 |
Der Bergsteiger - Band I
− Ein Kletterführer durch
die deutschen Mittelgebirge − => Elbsandsteingebirge
I, II, III, IV, V, VI, VII
Innerhalb von VII starke Schwankungen
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1959 |
Der Bergsteiger - Band II
=> Zittauer Gebirge, Erzgebirge, Harz,
Thüringer Wald, Rabenschüssel bei Jena, Halle (Saale), Leipziger Kletterschule, => mit Anhang: Nachtrag zum Band I
Karl Graupner
Kurt Scheffler Horst Gebauer
Mitarbeit u.a.:
Wilfried Zahn, Heinz Urban, Gerhard Bittkau, Hans Kreutzau, Heinz Hess, Edmund Neuendorf, Friedrich Deus, Karl Hanf, Hans Pankotsch, Klaus-Jürgen Quandt, u. a. m. |
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1961 |
3., neu bearbeitete Auflage
− letztmalig nur 1 Band −
Unterteilung des VII. Grades:
I-VI, VIIa, VIIb, VIIc |
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1965 66 900
5.000 |
Kletterführer Elbsandsteingebirge 2 Bände
Erstmals Nummerierung der Gipfel
Band I:1965
Wehlen, Rathen, Brand,
Gebiet der Steine, Nikolsdorfer Wände Bielatal, Erzgebirgsgrenzgebiet, Band II:1966
Schrammsteine, Schmilka, Affensteine,
Kleiner Zschand, Wildensteiner Gebiet, Großer Zschand
I-VI, VIIa, VIIb, VIIc
Sprungskala 1-4neu eingeführt
AA Erfassung Klettergipfel
Gremium im DWBO von 15 Mitgliedern
Arbeitsausschuss 1961-64:
-- nur genannte Gipfel vervollständigen -- Erfassung neuer Gipfel |
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1976 |
KF Elbsandsteingebirge
Böhmische Schweiz
I-VI, VIIa, VIIb, VIIc
Sprungskala 1-4
Erarbeitet von:
Dietmar Heinicke, Manfred Kolb, Dieter Lehmann, Helmut Marx, Hans Pankotsch, Helmut Paul, Heinz Weigel, Helmut Weigel
Beitrag "Höhlen":
Roland Winkelhöfer,
Heinz Seidel
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1977 |
KF Zittauer Gebirge
Zittauer und andere Gebirge
I-VI, VIIa, VIIb, VIIc, VIId, VIIe
Sprungskala 1-4
Leitendes Autorenkollektiv:
Dietmar Heinicke, Hans Pankotsch, Helmut Paul
Beitrag "Kleine Gesteinskunde":
Dieter Beeger
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1979 |
KF Elbsandsteingebirge
Böhmische Schweiz
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1980 |
KF Zittauer Gebirge
Zittauer und andere Gebirge
I-VI, VIIa, VIIb, VIIc, VIIIa
Sprungskala 1-4
Autorenkollektiv:
Dietmar Heinicke, Hans Pankotsch, Helmut Paul, uvm.
Beitrag "Kleine Gesteinskunde":
Dieter Beeger
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Dietmar Heinicke
Jahr #G/#W |
Kletterführer | |
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1981 82 1.000
9.000 |
KF Elbsandsteingebirge
Sächsische Schweiz 3 Bände
- Westteil1981
- Ostteil1982 - Südteil1982
VII, VIII, IX unterteilt mit a,b,c
Sprungskala 1-4
Erarbeitet von:
Alfred Fritzsch, Dietmar Heinicke, Dieter Klotzsch, Helmut Paul, Michael Schindler Und: Hasso Gantze Ostteil Helmut Marx Westteil |
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1984 85 |
2., stark bearbeitete Auflage
3 Bände:
- Westteil1984
- Ostteil1985 - Südteil1984 |
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1991
1.100
14.000 |
Kletterführer Sächsische Schweiz 6 Bände
=> 3 Massive als legale Ausnahmen
Schwierigkeitsgrad nach oben offen
Sprungskala 1-4
Erarbeitet von:
Alfred Fritzsch, Dietmar Heinicke, Falk Heinicke, Falk Hergert, Dirk Hommel, Helmut Paul, Michael Schindler, Frank Seifert |
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1998 |
Ergänzung zum KF SäSchw
− mit Kletterrouten ab der Schwierigkeit VI −
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1999 | Beginn der Neuauflagen | |
2010
1.100
21.000 |
weitere Neuauflagen
Der Band Gebiet der Steine
enthält nun das Erzgebirgsgrenzgebiet |
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2023 |
Nachtrag
alle Neuerungen in einem Buch
(seit der jeweilgs letzten Auflage)
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Schwierigkeitsgrade
Jahr | Angabe im Kletterführer |
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1908 | verbale Beschreibungen |
1923 |
I-VII
Sächsische Skala
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1953 |
I-VII
Hinweis mit starken Schwankungen bei VII
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1961 |
I-VI, VIIa, VIIb, VIIc
Unterteilung des VII. Grades
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1965 | Sprungskala 1-4 |
1977 |
VIId, VIIe
KF Zittauer und andere Gebirge
Weitere Unterteilung der VII:
11.06.1976 Beschluss des DWBO
Kurze Zeit später aber aufgegeben.
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1981 | VIIIa, VIIIb, VIIIc, IXa, IXb, IXc |
1991 |
Skala nach oben offen
ab VII mit der Unterteilung a,b,c
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Der Tourist 2/1978
Kurzeitig ab 1976 • DWBO
VIIe | Südwestwand ** VIIIc heute |
1973 13.05. |
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VIId | Boulderreibung VIIIb heute |
1975 24.05. |
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VIIe | Dir. Südwand * VIIIc heute |
1971 05.09. |
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VIIe | Kreuzweg ** IXa heute |
1975 24.05. |
Analyse Gipfel und Wege
Anzahl der Gipfel für verschiedene
Generationen an Kletterführern:
Gezählt sind alle gespeicherten GIPFEL. Diese Angaben sind exakt.
Die WEGE hingegen sind aus der aktuellen gesamten Datenmenge heraus analysiert. Gezählt wurden Wege, deren Kletterjahr angegeben ist und ein Jahr früher als das Erscheinungsjahr des entsprechenden Kletterführers liegt.
Grafik: |
kletterfuehrer.png
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Hintergrund | |
Gipfel und Wege für verschiedene
Generationen an Kletterführern:
Natürliches Verhalten beider Kurven:
Während die Anzahl der Gipfel stagniert,
erhöht sich die Anzahl der Wege.
Anzahl der Gipfel für verschiedene
Generationen an Kletterführern:
Anzahl der Gipfel für verschiedene
Generationen an Kletterführern:
Bei obigen Analysen finden sich leicht einige Gipfel, die nicht mehr als Gipfel definiert sind.
ACHTUNG:
Folgende Gipfel gehören ausschließlich der Natur.
An diesen Gipfel besteht Kletterverbot.
Hinter den Gipfelnamen steht die Anzahl der gespeicherten Wege.
www.harald-blazy.de/
elbsandstein/
kletterfuehrer.html